Isis, die Große und die weiblichen Wurzeln des Christentums – ein Vortrag von Vera Zingsem

Isis galt, zusammen mit Osiris und Horus, als die beliebteste Göttin des Antiken Ägypten. In hellenistischer Zeit (ab dem 3. Jhd. v. Chr.) wuchs ihre Machtfülle noch einmal beträchtlich: Sie wurde zur ersten und einzigen Universalgottheit der Geschichte, da ihre Form der Religiosität und Spiritualität Frauen wie Männer gleichermaßen einbezieht und achtet. In einem Hymnus aus dem 2. nachchristlichen Jahrhundert gibt sie sich (in Zeiten des vordrängenden Patriarchats) sogar ausdrücklich als „Göttin der Frauen“ zu erkennen.
Auf dem gesamten damals bekannten Erdkreis wurde Isis unter den verschiedensten Namen und Gestalten verehrt. „Myrionimos“, die mit den tausend Namen, wurde sie genannt (als solche in Köln und Mainz verehrt), die auch aus tausend Nöten errettet. Sie wurde zur „una, quae est omnia“, die eine Göttin, die alle Gottheiten in sich vereint und ihnen dennoch ihre Eigenständigkeit belässt.
Das Bild der stillenden Isis, die ihren Sohn auf dem Schoß hält wurde maßgebend für die christlichen Madonnen mit Kind.
Wie sehr die Isis-Religion symbolgeschichtlich Patin gestanden hat bei Entwicklung und Ausbreitung des Christentums wollen wir an diesem Morgen zusätzlich erkunden. Wobei es natürlich auch Ausflüge zu Demeter und Aphrodite geben wird .

Vortrag: Vera Zingsem

Termin: Sonntag, 25. September 2022, 11 Uhr

Online-Vortrag – Zoom-Link wird nach der Anmeldung zugeschickt

12 Eurakel

Anmeldung erforderlich

Vera Zingsem
geb. 1954, Theologin, Pädagogin, Mythenforscherin, Tanzpädagogin (Kreis-und Folkloretänze), freie Autorin und Dozentin, zahlreiche Bücher und Essays zum Thema Spiritualität, weibliche Mythen und Symbolsprache. Gründungsmitglied von Polythea e.V.

Kommentare sind geschlossen.