Unsere europäischen schamanischen Wurzeln – die Wege der weisen Frauen
Ich möchte euch ARKUNA vorstellen. Es gibt so viel, was ich kostbar finde an ihrem Wirken.
Tief berührt hat mich immer, dass die Arkunafrauen sagen, es ist das Geburtsrecht jeder Frau, das Wissen der alten Frauenspiritualität zu erfahren. Deshalb haben sich die Lehrerinnen, zum Teil aus dem Kreis der aktiven Vereinsfrauen, bereit erklärt, ihre Arbeit ohne Honorar zu erbringen. Ihr Lehren und Begleiten verstehen sie als Give-away für die Welt. Was für eine außergewöhnliche Sichtweise gerade in unserer Zeit. Die Arkunafrauen kreieren ein Infofeld, das von Wertschätzung, von tiefer Weisheit, von großer Liebe zum Sein geprägt ist.
Zur Zeit gibt es 13 aktive Frauen, die sich bewegen und tragen lassen von Finde-Lust, Wissensdrang, von ihrer Sehnsucht und ihrer Vision für eine Welt ohne Herrschaft. Die Arkunafrauen haben sich in all den Jahren ihre Freiheit bewahrt. Sie sagen, „wir sind stolz darauf, dass wir von Anfang an autonom sind, nicht abhängig vom Geld patriarchaler Bürokratien.“ Sie sind bereit, für diese Unabhängigkeit einzustehen, was auch heißt, dass sie seit 24 Jahren ehrenamtlich arbeiten.
„Die Zeiten ändern sich schneller, als wir es begreifen. Wachsam beobachten wir die Entwicklungen der Welt. Immer neu wollen wir dem, was passiert, als starke Frauen entgegentreten. Wollen uns nicht mit den Sachzwängen abfinden. Wollen Frauen dazu ermutigen, ihre eigenen Wege zu finden. Mit persönlicher, gesellschaftlicher und politischer Phantasie an der anderen Welt, die möglich ist, arbeiten. Eine Welt, in der Achtsamkeit allem Lebendigen gegenüber, Verbundenheit und Solidarität mehr zählen als Geld, Markt und Eigennutz.“
Das Herzstück der Arkuna-Arbeit ist die Verbreitung der Tradition der Weisen Frauen. Wie in allen matriarchal-schamanischen Gesellschaften geht es auch um die Verbindung mit allem Leben auf der Erde und in Verantwortung für den Erhalt des Lebens. Sie finden dabei eine sehr lebendige Umsetzung, sie übertragen die Essenz dieser Weisheiten auf unser heutiges Leben in einer stimmigen, lustvollen, berührenden Weise. Wie eine alte Weisheit sagt: Tradition ist nicht das Aufbewahren der Asche, sondern das Weitertragen des Feuers.
Es gibt auch ein materialisiertes Zuhause, das Frauenheilehaus. Es ist ein Ort, an dem die weibliche Spiritualität gelebt wird, an dem Veranstaltungen stattfinden, an den die Frauen regelmäßig kommen. Diesen Ort hat Ursa Ilgen, eine Arkunafrau und -lehrerin, auf der Schwäbischen Alp geschaffen. Es ist ein besonderer Ort, er wird gehütet und die gelebte Frauengemeinschaft ist überall zu spüren.
Arkuna ist ein pulsierendes Netzwerk von Frauen. Wenn ich die Arkunafrauen miteinander erlebe, die die Ausbildung machen oder gemacht haben, staune ich über die Verbundenheit, die Unterstützung gegenseitig, die Leichtigkeit im Miteinander. Ich erlebe Frauen, die sich feiern, die Wildfrauenzeiten haben, die die Wildnis im Herzen haben und sie großzügig mit anderen teilen.
Jede ist eingeladen, den Weg der Weisen Frauen zu gehen. Ein Weg, der die Lebenskraft, die hinter den Dingen wirkt, als weibliche Energie versteht.
Die Feuer der Arkunafrauen, an die ich eingeladen war, haben mich immer genährt, beflügelt, gewärmt. Jede Frau ist an diese Feuer eingeladen und ich möchte Lust machen, sie aufzusuchen. Sie sind alt und gut gehütet und sie sind voller Liebe zum Leben.
Cambra Skadé, Freie Schreiberin